Umzug ins Ausland nach einer Trennung: Wichtige rechtliche Überlegungen

Wenn ein Elternteil nach einer Trennung oder Scheidung einen Umzug ins Ausland mit dem Kind in Erwägung zieht, müssen mehrere rechtliche Grundsätze streng beachtet werden, um diese schwierige Entscheidung zu leiten.

Es ist wichtig zu betonen, dass das Hauptziel nicht darin besteht, zu bestimmen, was für das Kind am vorteilhaftesten wäre, sondern sein Wohl zu schützen. Die Entscheidung muss bewerten, ob der Umzug mit dem Elternteil, der auswandern möchte, im besten Interesse des Kindes liegt, im Vergleich zum Verbleib beim in der Schweiz ansässigen Elternteil.

Diese Entscheidung zielt darauf ab, eine neue Realität zu bewältigen und die Interessen des Kindes entsprechend anzupassen, wobei sein Wohl oberste Priorität hat, um die Genehmigung des Wohnsitzwechsels zu entscheiden.

In diesem Zusammenhang gelten die rechtlichen Kriterien, die für die Zuteilung des Sorgerechts bei Trennungs- oder Scheidungsverfahren festgelegt wurden, analog zu Artikel 301a des Schweizerischen Zivilgesetzbuches. Diese Prinzipien sind unerlässlich, um eine gerechte und ausgewogene Entscheidung zu gewährleisten, die vor allem die spezifischen Bedürfnisse des Kindes berücksichtigt.

Es ist auch wichtig zu beachten, dass die blosse Flexibilität der Arbeitszeiten an sich keine ausreichende Rechtfertigung darstellt. Die schweizerische Rechtsprechung zeigt, dass im Falle von Unklarheiten bezüglich der Genehmigung des Umzugs der umziehende Elternteil nicht dadurch benachteiligt wird, dass er keine detaillierten Informationen über seinen zukünftigen Wohnort, die vorgesehene Kinderbetreuung und andere Aspekte seines täglichen Lebens im Ausland geliefert hat.