Eine Trennung stellt das Leben auf den Kopf, und wenn Kinder im Spiel sind, wird die Frage der finanziellen Absicherung und der Aufteilung der Betreuung besonders dringlich. Viele fragen sich: „Muss ich jetzt wieder mehr arbeiten?“ oder „Kann ich überhaupt noch Vollzeit arbeiten, wenn ich die Kinder habe?“ Das Schweizer Recht berücksichtigt die Realitäten des Familienlebens und passt die Erwartungen an die Arbeitsleistung der Eltern dem Alter der Kinder an. Lassen Sie uns gemeinsam beleuchten, wie das im Detail aussieht und welche Spielräume es gibt.

 

Arbeitsfähigkeit nach Trennung: Ein altersabhängiger Kompromiss

 

Im Zentrum der schweizerischen Unterhaltsberechnung steht der Grundsatz, dass beide Elternteile ihren Beitrag zum Wohl der Kinder leisten. Dies umfasst sowohl die persönliche Betreuung als auch den finanziellen Unterhalt. Die Gerichte berücksichtigen dabei, in welchem Umfang ein Elternteil aufgrund der Betreuungspflichten erwerbstätig sein kann:

  • Phase 1: Die ganz Kleinen (0 bis 4 Jahre) – Fokus auf Betreuung In der Phase, in der Kinder noch sehr jung sind und intensive Fürsorge benötigen (0 bis 4 Jahre), wird von dem Elternteil, der die Hauptbetreuung übernimmt, in der Regel keine Erwerbstätigkeit erwartet. Die volle Verfügbarkeit für die Betreuung wird als gleichwertiger Beitrag zum Familienunterhalt angesehen. Dies soll sicherstellen, dass die Kleinsten die notwendige Aufmerksamkeit und Pflege erhalten.
  • Phase 2: Kindergarten- und Primarschulzeit (4 bis 12 Jahre) – Schritt in die Teilzeit (50%) Sobald die Kinder den Kindergarten besuchen oder in die Primarschule kommen (ab 4 Jahren), ändert sich die Situation. Es wird erwartet, dass der betreuende Elternteil eine 50%-Stelle aufnimmt oder diese Arbeitszeit beibehält. Die Kinder sind nun einen Teil des Tages ausser Haus, was die Aufnahme einer Teilzeittätigkeit ermöglicht. Hier liegt der Fokus darauf, schrittweise wieder finanzielle Eigenständigkeit aufzubauen.
  • Phase 3: Jugendliche (12 bis 16 Jahre) – Annäherung an volle Erwerbstätigkeit (80%) Wenn die Kinder das Teenageralter erreichen und zwischen 12 und 16 Jahre alt sind, nimmt die direkte Betreuungsnotwendigkeit weiter ab. Das Schweizer Recht erwartet dann von dem betreuenden Elternteil eine Erwerbstätigkeit von 80%. In diesem Alter sind Jugendliche oft eigenständiger, verbringen mehr Zeit in der Schule, mit Freunden oder Hobbys, was den Elternteil entlastet und eine höhere Erwerbsquote ermöglicht.

 

Wann weichen die Gerichte von diesen Richtwerten ab?

 

Diese Richtwerte sind in der Rechtsprechung etabliert, können aber im Einzelfall angepasst werden. Gründe für eine Abweichung können sein:

  • Gesundheitliche Gründe: Eine dauerhafte Krankheit oder Invalidität eines Elternteils.
  • Besondere Bedürfnisse der Kinder: Ein Kind mit chronischer Krankheit, Behinderung oder besonderem Förderbedarf, der eine intensivere Betreuung erfordert.
  • Unüberwindbare Hürden am Arbeitsmarkt: Wenn trotz intensiver und nachweisbarer Bemühungen keine Stelle im erwarteten Umfang gefunden werden kann.
  • Vereinbarungen der Eltern: Wenn sich die Eltern einvernehmlich auf eine andere Aufteilung einigen, die dem Kindeswohl dient und finanziell tragfähig ist.

 

Auswirkungen auf den Unterhalt

 

Die erwartete Arbeitsleistung fliesst direkt in die Berechnung des Kindesunterhalts und des Betreuungsunterhalts ein. Wenn ein Elternteil aufgrund der Betreuungspflichten weniger arbeitet, kann der andere Elternteil zur Zahlung von Betreuungsunterhalt verpflichtet sein, um den Lebensunterhalt des betreuenden Elternteils zu sichern. Eine präzise und faire Unterhaltsberechnung ist hier essenziell.

 

Fazit:

 

Die Trennung mit Kindern ist eine Herausforderung, die sowohl emotionale als auch finanzielle Aspekte umfasst. Die altersabhängigen Erwartungen an die Arbeitsleistung sollen eine gerechte Verteilung der Lasten ermöglichen und gleichzeitig das Wohl der Kinder sichern. Es ist ratsam, sich frühzeitig über Ihre Rechte und Pflichten zu informieren und gegebenenfalls juristische oder mediatorische Unterstützung in Anspruch zu nehmen, um die beste Lösung für Ihre Familie zu finden.

In der Schweiz endet die Unterhaltspflicht der Eltern in der Regel, wenn das Kind das Alter der Volljährigkeit erreicht, also mit 18 Jahren. Wenn das Kind jedoch weiterhin studiert oder sich in einer besonderen Situation befindet, die finanzielle Unterstützung erfordert, kann diese Pflicht verlängert werden. In solchen Fällen wird eine Unterhaltsvereinbarung zu einem wichtigen Instrument, um dieses Engagement über die Volljährigkeit hinaus zu formalisieren.

Warum ist eine Unterhaltsvereinbarung notwendig?

Die Verlängerung des Unterhalts nach dem 18. Lebensjahr erfolgt nicht automatisch. Sie muss ausdrücklich zwischen den Eltern vereinbart werden. Hier kommt die Unterhaltsvereinbarung ins Spiel, ein schriftliches Dokument, das die Modalitäten der finanziellen Unterstützung festlegt und rechtlich bindend ist. Dadurch werden Missverständnisse oder zukünftige Konflikte vermieden.

Wesentliche Elemente der Unterhaltsvereinbarung

Die Unterhaltsvereinbarung sollte mehrere wesentliche Punkte beinhalten:

  • Höhe des Unterhalts: Der Betrag muss klar definiert werden, abhängig von den Bedürfnissen des Kindes (Studium, Unterkunft, Pflege) und der finanziellen Leistungsfähigkeit der Eltern.
  • Dauer des Unterhalts: Es muss festgelegt werden, wie lange der Unterhalt gezahlt wird, z. B. bis zum Ende des Studiums.
  • Zahlungsmodalitäten: Die Eltern müssen sich über die Häufigkeit der Zahlungen (monatlich, vierteljährlich) und die Zahlungsmethode (Überweisung, Scheck usw.) einigen.
  • Überprüfung des Unterhalts: Es wird empfohlen, eine Klausel aufzunehmen, die eine jährliche Neubewertung des Betrags ermöglicht, je nach den sich ändernden Bedürfnissen oder finanziellen Bedingungen.

Diese Formalisierung sichert die Verpflichtungen beider Elternteile, insbesondere im Falle künftiger Unstimmigkeiten.

Die Mainlevée: Sicherstellung der Durchsetzung der Vereinbarung

Ein weiterer Vorteil der Unterhaltsvereinbarung besteht darin, dass sie als Grundlage für eine Mainlevée dienen kann. Wenn ein Elternteil die Vereinbarung nicht einhält, kann der andere Elternteil eine Mainlevée der Opposition beantragen, wodurch die Vereinbarung vollstreckbar wird. Dadurch können unbezahlte Zahlungen ohne erneutes gerichtliches Verfahren schnell eingezogen werden.

Häusliche Gewalt im Elternpaar ist eine ernsthafte Bedrohung für das Wohlbefinden von Kindern. In der Schweiz wurden rechtliche Mechanismen geschaffen, um Kinder zu schützen, die entweder direkt betroffen sind oder als Zeugen von Gewalt im Elternhaus leben. Diese Massnahmen werden im Schweizerischen Zivilgesetzbuch (ZGB) und im Gesetz zum Kinderschutz geregelt und bieten Lösungen, um ihre Sicherheit zu gewährleisten.

Gewalt im Elternpaar: Auswirkungen auf Kinder

Häusliche Gewalt kann auf verschiedene Arten auftreten: körperlich, psychologisch, verbal, wirtschaftlich oder sexuell. Obwohl diese Gewalt hauptsächlich die Erwachsenen betrifft, sind Kinder oft die stillen Opfer, sei es durch Zeugen oder direkte Opfer der Misshandlung. Die Folgen können schwerwiegende psychologische Störungen, posttraumatische Belastungsstörungen und Verhaltensprobleme umfassen.

Kinderexposition gegenüber Gewalt: eine Form des Missbrauchs

Auch wenn Kinder nicht direkt misshandelt werden, ist das blosse Zeuge von gewalttätigen Szenen im Elternpaar extrem schädlich für das Kind. Die Schweizer Gerichte betrachten diese Exposition als eine Form des Missbrauchs, was sich auf die Entscheidungen zum Kinderschutz auswirkt. Die Behörden berücksichtigen diesen Aspekt bei der Bewertung der erforderlichen Massnahmen, um die Sicherheit des Kindes zu gewährleisten.

Der rechtliche Rahmen zum Kinderschutz in der Schweiz

Der Schweizerische Zivilgesetzbuch (ZGB) regelt die Massnahmen zum Schutz des Kindes bei häuslicher Gewalt. Unter anderem ermöglichen die Artikel 307 bis 315 ZGB den Behörden, Entscheidungen zu treffen, die das Wohl des Kindes gewährleisten.

Artikel 307 bis 310 ZGB: Mögliche Interventionen

Wenn die Entwicklung des Kindes aufgrund von Gewalt im Elternpaar bedroht ist, kann die Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde (APEA) Massnahmen anordnen, wie zum Beispiel:

  • Erzieherische Unterstützung: Sozialarbeiter können beauftragt werden, die Eltern bei ihren Erziehungsaufgaben zu unterstützen.
  • Überwachung: Die APEA kann eingreifen, um die Ausübung der elterlichen Gewalt zu kontrollieren und gegebenenfalls anzupassen.
  • Entfernung aus der familiären Umgebung: Wenn die Situation besonders schwerwiegend ist, kann das Kind vorübergehend oder dauerhaft aus der Familie entfernt werden. Diese Maßnahme wird nur ergriffen, wenn weniger invasive Lösungen nicht ausreichen, um das Kind zu schützen.

Notfallmassnahmen: Schneller Schutz für das Kind

Wenn Gewalt nachgewiesen ist oder das Kind unmittelbar in Gefahr ist, können Notfallmassnahmen ergriffen werden. Zum Beispiel kann ein Kontaktverbot gegen den gewalttätigen Elternteil verhängt werden. Dieses Verbot schützt das Kind und das Opfer bis zu einer dauerhaften Entscheidung.

Die Dienste zum Kinderschutz, in Zusammenarbeit mit Schutzunterkünften für Opfer häuslicher Gewalt, bieten sofortige Hilfe in diesen Krisensituationen.

Rolle der Behörden und Sozialdienste

Der Kinderschutz erfordert die Beteiligung mehrerer Akteure. Neben der APEA können die Zivilgerichte Entscheidungen zur elterlichen Gewalt, zum Sorgerecht und zu Besuchsrechten treffen. Es ist auch entscheidend, dass Sozialdienste, Strafverfolgungsbehörden und Bildungseinrichtungen eng zusammenarbeiten, um Gewaltsituationen zu identifizieren und darauf zu reagieren.

Regelmässige Neubewertung der Schutzmassnahmen

Die ergriffenen Schutzmaßnahmen sind nicht endgültig. Sie werden regelmäßig von den Behörden überprüft, um sicherzustellen, dass sie der Situation weiterhin entsprechen. Je nach Entwicklung der Familiensituation können die Maßnahmen angepasst werden, um kontinuierlichen Schutz zu gewährleisten.

Stieffamilien sind in der modernen schweizerischen Gesellschaft weit verbreitet. Diese Familienkonstellationen, obwohl immer häufiger, weisen oft komplexe Dynamiken auf, insbesondere hinsichtlich der Verantwortung für Kinder. Dieser Artikel untersucht die verschiedenen Aspekte der Betreuung in Stieffamilien in der Schweiz und beleuchtet die rechtlichen, finanziellen und sozialen Implikationen.

Rechtlicher Rahmen für Stieffamilien

In der Schweiz wird das Familienrecht durch das Schweizerische Zivilgesetzbuch geregelt, das spezifische Überlegungen für Stieffamilien vorschreibt:

Elterliche Sorge: In der Regel verbleibt die elterliche Sorge bei den leiblichen Eltern, auch nach einer Trennung. Dennoch können Stiefeltern eine wichtige Rolle im Alltag der Kinder spielen, auch wenn ihre rechtliche Autorität nicht etabliert ist.

Unterhaltspflichten: Die leiblichen Eltern bleiben für den Kindesunterhalt verantwortlich. Stiefeltern können jedoch gebeten werden, zur finanziellen Unterstützung des Kindes beizutragen, insbesondere wenn sie im gleichen Haushalt leben.

Finanzielle Beiträge in Stieffamilien

Finanzielle Fragen in Stieffamilien können besondere Herausforderungen mit sich bringen:

Unterhaltszahlungen: Der Elternteil, der das Kind nicht betreut, muss Unterhaltszahlungen leisten, um die Bedürfnisse des Kindes zu decken. Die Höhe dieses Betrages wird vom Gericht in Abhängigkeit von den finanziellen Möglichkeiten jedes Elternteils festgelegt.

Kostenaufteilung: In Stieffamilien können die Kosten auf verschiedene Weise verteilt werden. Ein Stiefelternteil kann zur Deckung der täglichen Ausgaben wie Nahrung, Unterkunft und Bildung beitragen, auch wenn diese Beiträge nicht gesetzlich vorgeschrieben sind.

Soziale und Emotionale Herausforderungen

Stieffamilien sehen sich einzigartigen Herausforderungen gegenüber:

Integration der Stiefeltern: Kinder können Schwierigkeiten haben, einen neuen Stiefelternteil zu akzeptieren. Es ist wichtig, ein respektvolles und offenes Umfeld zu fördern, um diese Integration zu erleichtern.

Rolle der Stiefeltern: Stiefeltern müssen ein empfindliches Gleichgewicht zwischen Unterstützung und Autorität finden, ohne die Rolle der leiblichen Eltern zu überschreiten.

Bedeutung der Kommunikation: Eine transparente und regelmässige Kommunikation zwischen allen Familienmitgliedern ist entscheidend, um Erwartungen und Verantwortlichkeiten zu managen.

Psychologische Auswirkungen

Das Wohlbefinden der Kinder in Stieffamilien hängt stark von den familiären Beziehungen ab:

Emotionale Stabilität: Eine harmonische Stieffamilie kann eine stabile und liebevolle Umgebung bieten, die für die emotionale Entwicklung der Kinder entscheidend ist.

Psychologische Unterstützung: Es kann vorteilhaft sein, einen Fachmann zu Rate zu ziehen, um den Kindern zu helfen, sich an die familiären Veränderungen anzupassen und ihre Emotionen gesund zu bewältigen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Stieffamilien in der Schweiz mit einer Reihe von rechtlichen, finanziellen und emotionalen Herausforderungen konfrontiert sind. Obwohl die Rolle der Stiefeltern oft von zentraler Bedeutung ist, ist sie nicht immer rechtlich klar definiert. Für das reibungslose Funktionieren dieser Familien ist es wichtig, eine offene Kommunikation zu fördern und ein Gleichgewicht zwischen Verantwortlichkeiten und Erwartungen zu wahren. Trotz ihrer Komplexität können Stieffamilien bei sorgfältiger und verständnisvoller Handhabung bereichernde Möglichkeiten für Unterstützung und Vielfalt bieten.

Die Trennung von Eltern führt oft zu erheblichen finanziellen Belastungen, insbesondere für denjenigen, der die Hauptverantwortung für die Kinder übernimmt. Insbesondere Mütter erleiden einen erheblichen Einkommensrückgang, während die Einkommen der Väter tendenziell steigen. Dies liegt oft daran, dass Frauen ihre Arbeitszeit reduzieren oder ihren Job aufgeben, um sich um ihre Familie zu kümmern. Nach einer Trennung stehen Mütter vor erhöhten Ausgaben für die Kinder und erhalten weniger finanzielle Unterstützung, was ihre wirtschaftliche Situation verschlechtert.

Lösungen durch Mediation und einvernehmliche Scheidung

Um diese finanziellen Ungleichheiten abzumildern, bieten Mediation und einvernehmliche Scheidung gangbare Lösungen. Diese Methoden ermöglichen es den Ex-Partnern, zusammenzuarbeiten, um faire und ausgewogene finanzielle Vereinbarungen zu finden, die den Bedürfnissen und Fähigkeiten beider Parteien gerecht werden. Die Mediation hilft den Paaren, finanzielle Arrangements auszuhandeln, die wirtschaftliche Stabilität für beide Seiten gewährleisten.

Vorteile einer einvernehmlichen Scheidung

Eine einvernehmliche Scheidung ermöglicht es den Betroffenen, die Kontrolle über ihre finanzielle Zukunft zu behalten und Konflikte zu minimieren. Durch die Zusammenarbeit können die Ex-Partner eine solide Grundlage für eine stabilere finanzielle Situation nach der Trennung schaffen. Dieser proaktive und kooperative Ansatz reduziert die Spannungen und wirtschaftlichen Unsicherheiten, die bei einer Scheidung auftreten können.

Berufliche Perspektiven und finanzielle Vorbereitungen

Es ist entscheidend, dass Paare ihre beruflichen Perspektiven berücksichtigen, wenn sie ihre Familie planen, um sich auf potenzielle finanzielle Herausforderungen im Falle einer Trennung vorzubereiten. Die Gerichte erwarten zunehmend, dass Mütter ihr Einkommen eigenständig erhöhen, was nach der Trennung zu einer erheblichen Zunahme ihrer Arbeitsbelastung führen kann. Eine sorgfältige finanzielle Planung und die Antizipation wirtschaftlicher Herausforderungen können dazu beitragen, finanzielle Schwierigkeiten nach einer Scheidung zu mildern.

Bei der Festlegung des Sorgerechts und des Besuchsrechts für Kinder nach einer Scheidung wird die Meinung des Kindes berücksichtigt, ist jedoch nicht der einzige entscheidende Faktor. Gerichte und Sozialarbeiter erkennen an, dass Kinder von ihren Eltern beeinflusst werden können und sich in einer Loyalitätskonfliktsituation befinden können. Es ist entscheidend, dass die Eltern ihr Kind ermutigen, Beziehungen zu beiden Elternteilen aufrechtzuerhalten, auch wenn das Kind eine Präferenz für einen von ihnen äussert.

Das Alter des Kindes spielt eine entscheidende Rolle bei der Bewertung seiner Meinung. Die Ansichten von Jugendlichen werden signifikant stärker berücksichtigt, während die Meinungen von jungen Kindern aufgrund ihrer Anfälligkeit für Manipulation oft vorsichtiger bewertet werden. Trotz der geäusserten Präferenzen des Kindes bleibt immer das Kindeswohl die oberste Priorität bei allen Entscheidungen bezüglich des Sorgerechts und des Besuchsrechts.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Meinung des Kindes zwar ein wichtiger Faktor bei Entscheidungen über das Sorgerecht und das Besuchsrecht ist, sie jedoch in einen breiteren Rahmen integriert wird, in dem das Wohl des Kindes im Vordergrund steht. Richter und Fachkräfte achten darauf, dass jede Entscheidung dem Wohl des Kindes dient, wobei sie sein Alter, seine Reife und seine Fähigkeit, seine wahren Wünsche auszudrücken, berücksichtigen.

In modernen Familienstrukturen geht die Dynamik oft über das traditionelle Modell von zwei biologischen Eltern hinaus. „Dritte“, wie der aktuelle Partner eines biologischen Elternteils, Stiefeltern oder sogar enge Freunde der Familie, die eine elterliche Rolle übernommen haben, können bedeutende Rollen im Leben des Kindes spielen. Diese Personen, die manchmal genauso wichtig sind wie ein rechtlicher Elternteil, stehen im Mittelpunkt dieser Diskussion.

Wichtige Kriterien zu beachten

Der Zugang eines Dritten zu persönlichen Beziehungen mit einem Kind erfolgt nicht automatisch und hängt von zwei wesentlichen Bedingungen ab:

  1. Ausnahmeumstände: Eine enge soziale oder emotionale Beziehung zwischen dem Dritten und dem Kind, in der der Dritte elterliche Verantwortung übernommen oder eine starke Bindung zum Kind entwickelt hat.
  2. Übergeordnetes Interesse des Kindes: Die Aufrechterhaltung der Beziehung muss im Interesse des Kindes liegen. Wenn der Dritte und der rechtliche Elternteil ein gemeinsames Elternprojekt hatten, wird dieser „Intendenzelternteil“ in der Regel als im Interesse des Kindes angesehen.

Die Bewertung dieser Bedingungen beruht daher auf einer Reihe von Indikatoren, wobei keiner allein ausschlaggebend ist.

Bedeutung von Dritten in der Praxis

Der Artikel 274a des Bürgerlichen Gesetzbuches beschränkt sich nicht nur auf die biologische Verwandtschaft. Er umfasst eine Vielzahl von Personen wie Großeltern, Stiefeltern oder jede Person, die eine enge Beziehung zum Kind hat, und erkennt damit die Bedeutung sozialer und emotionaler Bindungen für die Entwicklung des Kindes an.

Überlegte Zuweisung von Besuchsrechten

Die Gewährung von Besuchs- oder persönlichen Beziehungen durch die Behörden erfolgt mit Bedacht, insbesondere wenn das Kind bereits etablierte Beziehungen zu beiden rechtlichen Eltern hat, um das bestehende Gleichgewicht im Leben des Kindes zu bewahren und gleichzeitig zusätzliche positive Beziehungen zu fördern.

Zusammenfassung

Die Bewahrung emotionaler Bindungen, ob biologischer oder im Laufe der Zeit aufgebauter Art, ist für das Gleichgewicht und Wohlbefinden des Kindes von entscheidender Bedeutung. Das Verständnis der rechtlichen Implikationen und Rechte im Zusammenhang mit diesen wichtigen Beziehungen ermöglicht es, mit Zuversicht in Situationen zu navigieren, in denen diese Beziehungen bedroht sein könnten, und so die Kontinuität bereichernder und stabilisierender Beziehungen für das Leben des Kindes zu gewährleisten.

Die drückende Stille eines leeren Hauses, das plötzliche und unerträgliche Fehlen eines Kindes… Sie hatten vertrauensvoll einem Urlaub im Ausland mit dem anderen Elternteil zugestimmt, aber sie sind nicht wie geplant zurückgekehrt. Die Polizeistation erwähnt eine mögliche internationale Kindesentführung gemäss dem Haager Übereinkommen. Die Mediation bietet dann eine Alternative voller Dialog und Verständnis.

Inmitten des Sturms bietet die Mediation einen Hoffnungsschimmer. Sie fördert den Dialog und zielt auf eine gegenseitige Einigung ab, ohne die Komplexitäten internationaler rechtlicher Verfahren. Ein neutraler Vermittler erleichtert die Kommunikation zwischen den Eltern, fördert eine Einigung, die sich auf das Wohlergehen des Kindes konzentriert, und respektiert internationale Gesetze.

Die Mediation, schnell und effizient, reagiert auf die Dringlichkeit der Haager Verfahren und vermeidet so eine langwierige rechtliche Auseinandersetzung und das Risiko der Elternentfremdung. Die gefundenen Lösungen können offiziell gemacht werden, was das laufende Verfahren beendet und eine zukünftige gerichtliche Entscheidung erleichtert.

Indem sie den Prozess humanisiert, stellt die Mediation das Kind in den Mittelpunkt der Diskussionen. Die Eltern, trotz der Spannungen, schaffen nachhaltige Lösungen und bieten so einem Kind eine stabile Perspektive.

Während das Haager Verfahren im Hintergrund weiterläuft, erscheint die Mediation als tröstliche Lösung, die das Wohlergehen des Kindes bewahrt und die Elternkooperation fördert. Mitten im Sturm führt die Mediation zu ausgewogenen Lösungen, selbst inmitten der turbulenten Gewässer des internationalen Rechtsstreits.

Im Rahmen einer Trennung oder Scheidung können die Familienzulagen frei einem der Elternteile zugeteilt werden, unabhängig von den jeweiligen Einkommen. Diese Zuweisung ist Teil der allgemeinen Berechnung der finanziellen Verantwortung gegenüber den Kindern.

Das hängt ganz von Ihrer spezifischen Situation ab. In der Schweiz sind Eltern in der Regel verpflichtet, ihren erwachsenen Kindern Unterhalt zu zahlen, wenn diese noch nicht in der Lage sind, ihren eigenen Lebensunterhalt zu bestreiten, zum Beispiel wenn sie sich in der Ausbildung befinden.

Die Höhe dieses Unterhalts hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter das Einkommen und das Vermögen der Eltern sowie die Bedürfnisse des Kindes.

Es ist wichtig zu beachten, dass dieser Unterhalt oft unabhängig von der Scheidung festgelegt wird. Scheidungsvereinbarungen beziehen sich in der Regel auf das Sorgerecht, das Besuchsrecht und den Unterhalt für minderjährige Kinder.