Eine Scheidung bringt grosse Unsicherheit mit sich. Besonders die Vermögensaufteilung wirft Fragen auf. Wenn Sie ein Wertschriftendepot haben, stellt sich die Frage, wie dieses zwischen Ihnen und Ihrem Partner aufgeteilt wird. Das Schweizer Recht sieht dafür den Güterstand der Errungenschaftsbeteiligung vor, der zwei Vermögensmassen kennt: Eigengut und Errungenschaft.
Was ist der Unterschied zwischen Eigengut und Errungenschaft?
Einfach ausgedrückt, ist Ihr Eigengut das, was Sie in die Ehe mitgebracht haben. Es umfasst auch Erbschaften oder persönliche Geschenke. Die Errungenschaft ist das, was Sie beide gemeinsam während der Ehe erwirtschaften. Das umfasst Ihren Lohn, aber auch Zinsen oder Gewinne aus Wertpapieren. Wenn Sie ein Wertschriftendepot während der Ehe aufgebaut haben, zählt es zur Errungenschaft.
Wie wird das Depot bewertet und aufgeteilt?
Die Aufteilung erfolgt in zwei Schritten. Zuerst müssen Sie das gesamte Vermögen zum Zeitpunkt der Scheidung genau erfassen. Anschliessend trennen Sie es in Eigengut und Errungenschaft. Der Mehrwert eines Wertschriftendepots, das zum Eigengut gehört, wird der Errungenschaft zugerechnet. Ein Beispiel: Sie hatten ein Aktiendepot im Wert von 100’000 CHF vor der Hochzeit. Dieser Betrag bleibt Ihr Eigengut. Erträge wie Dividenden oder Kursgewinne, die das Depot während der Ehe erzielt, gehören jedoch zur Errungenschaft und werden geteilt. Wenn der Depotwert während der Ehe auf 150’000 CHF steigt, teilen Sie die 50’000 CHF mit Ihrem Partner.
Wann ist eine professionelle Beratung sinnvoll?
Die genaue Berechnung kann kompliziert sein. Besonders wenn Sie in unterschiedliche Wertpapiere investiert haben. Um Fehler zu vermeiden und eine faire Aufteilung zu gewährleisten, sollten Sie frühzeitig juristische Hilfe in Anspruch nehmen. So sparen Sie sich unnötigen Stress und finanzielle Verluste.
Fazit
Die korrekte Aufteilung Ihres Wertschriftendepots hängt stark vom Güterstand ab. In den meisten Fällen wird die Errungenschaft hälftig geteilt. Die genaue Abgrenzung von Eigengut und Errungenschaft ist dabei entscheidend für eine gerechte Lösung.



