Eine Scheidung bringt grosse Unsicherheit mit sich. Besonders die Vermögensaufteilung wirft Fragen auf. Wenn Sie ein Wertschriftendepot haben, stellt sich die Frage, wie dieses zwischen Ihnen und Ihrem Partner aufgeteilt wird. Das Schweizer Recht sieht dafür den Güterstand der Errungenschaftsbeteiligung vor, der zwei Vermögensmassen kennt: Eigengut und Errungenschaft.

Was ist der Unterschied zwischen Eigengut und Errungenschaft?

Einfach ausgedrückt, ist Ihr Eigengut das, was Sie in die Ehe mitgebracht haben. Es umfasst auch Erbschaften oder persönliche Geschenke. Die Errungenschaft ist das, was Sie beide gemeinsam während der Ehe erwirtschaften. Das umfasst Ihren Lohn, aber auch Zinsen oder Gewinne aus Wertpapieren. Wenn Sie ein Wertschriftendepot während der Ehe aufgebaut haben, zählt es zur Errungenschaft.

Wie wird das Depot bewertet und aufgeteilt?

Die Aufteilung erfolgt in zwei Schritten. Zuerst müssen Sie das gesamte Vermögen zum Zeitpunkt der Scheidung genau erfassen. Anschliessend trennen Sie es in Eigengut und Errungenschaft. Der Mehrwert eines Wertschriftendepots, das zum Eigengut gehört, wird der Errungenschaft zugerechnet. Ein Beispiel: Sie hatten ein Aktiendepot im Wert von 100’000 CHF vor der Hochzeit. Dieser Betrag bleibt Ihr Eigengut. Erträge wie Dividenden oder Kursgewinne, die das Depot während der Ehe erzielt, gehören jedoch zur Errungenschaft und werden geteilt. Wenn der Depotwert während der Ehe auf 150’000 CHF steigt, teilen Sie die 50’000 CHF mit Ihrem Partner.

Wann ist eine professionelle Beratung sinnvoll?

Die genaue Berechnung kann kompliziert sein. Besonders wenn Sie in unterschiedliche Wertpapiere investiert haben. Um Fehler zu vermeiden und eine faire Aufteilung zu gewährleisten, sollten Sie frühzeitig juristische Hilfe in Anspruch nehmen. So sparen Sie sich unnötigen Stress und finanzielle Verluste.

Fazit

Die korrekte Aufteilung Ihres Wertschriftendepots hängt stark vom Güterstand ab. In den meisten Fällen wird die Errungenschaft hälftig geteilt. Die genaue Abgrenzung von Eigengut und Errungenschaft ist dabei entscheidend für eine gerechte Lösung.

Eine Scheidung ist mehr als nur ein juristischer Akt. Sie ist eine gewaltige Umstellung. Viele spüren dann eine neue, unsichtbare Last. Wir nennen sie Mental Load. Es ist die permanente, mentale Organisation des Alltags. Wer holt die Kinder vom Sport ab? Wann müssen wir zur Elternbesprechung? Wer kümmert sich um die Scheidungspapiere? Diese Fragen drehen sich ständig im Kopf. Sie können schnell zum emotionalen Burnout führen.

Was ist Mental Load? Die unsichtbare Verantwortung

Der Mental Load umfasst das Denken, Planen und Organisieren. Das ist es, was im Kopf vor sich geht. Die mentale Last ist oft ungleich verteilt. Meistens trägt ein Partner die Hauptverantwortung. Das kann im Alltag zu Spannungen führen. Nach einer Trennung verschwindet diese Last aber nicht. Im Gegenteil, sie verdoppelt sich oft. Plötzlich müssen Sie nicht nur Ihren Alltag, sondern auch den neuen Alltag der Kinder planen.

So teilen Sie die psychische Last nach der Scheidung

  • Machen Sie das Unsichtbare sichtbar: Setzen Sie sich zusammen und listen Sie alle Aufgaben auf. Schreiben Sie alles auf, von A bis Z.
  • Vereinbaren Sie klare Zuständigkeiten: Wer ist für was verantwortlich? Wer managt die Bankkonten? Wer kümmert sich um die Freizeitplanung der Kinder?
  • Nutzen Sie digitale Tools: Es gibt Apps für Familienorganisation. Nutzen Sie sie für gemeinsame Kalender oder Aufgabenlisten.
  • Suchen Sie Unterstützung: Ein Familienmediator kann eine neutrale Hilfe sein. Er unterstützt Sie dabei, eine faire Lösung zu finden.
  • Regeln Sie es juristisch: Eine Trennungs- oder Scheidungsvereinbarung kann die Verantwortlichkeiten fixieren. Das schafft Sicherheit und reduziert Stress.

Ein hilfreicher Ratgeber in dieser anspruchsvollen Lebensphase ist das Buch Was Alleinerziehende stark macht: Das raten Fachleute. Darin finden sich alltagsnahe Empfehlungen, nützliche Kontaktstellen sowie Antworten auf wichtige Fragen rund um Geld, Kinderbetreuung und Vorsorge. Besonders Müttern und Vätern nach einer Trennung bietet es praktische Unterstützung und stärkt das Vertrauen in die eigene Handlungsfähigkeit. 👉 Zum Buch auf Amazon.

Verantwortung teilen für ein besseres Leben

Ein faires Co-Parenting ist der Schlüssel. Es geht darum, dass beide Elternteile die Verantwortung übernehmen. Nicht nur in der Praxis, sondern auch mental. Wenn beide mitdenken, sinkt die Last für jeden Einzelnen. Dies schafft Raum, um die emotionale Trennung zu verarbeiten. Es zeigt den Kindern auch, dass beide Eltern für sie da sind. Ein geteiltes Management ist ein Zeichen von Respekt und Partnerschaft.

Fazit

Mental Load kann eine Scheidung unnötig erschweren. Es ist eine psychologische Last. Erkennen Sie sie. Sprechen Sie offen darüber. Teilen Sie die Verantwortung fair auf. So können Sie Ihre Energie für Wichtigeres nutzen. Und Sie legen den Grundstein für eine entspannte, respektvolle Beziehung in der Zukunft.

Wenn eine Beziehung endet, beginnt oft ein schwieriger Weg. Vor allem, wenn Kinder im Spiel sind. Glücklicherweise hat die Schweiz erkannt, dass das Scheidungsrecht nicht mehr zeitgemäss ist. Es wird an die veränderten Lebensrealitäten angepasst. Die geplante Modernisierung des Familienverfahrensrechts durch den Bundesrat ist ein Zeichen dafür.

Schnellere und einfachere Verfahren

Derzeitige Gerichtsverfahren sind oft zermürbend. Sie kosten viel Zeit und Nerven. Der neue Ansatz zielt auf schnelle Konfliktdeeskalation ab. Das Gericht soll eine schnelle Einigung zwischen den Eltern fördern. Das ist entscheidend. Denn so leiden die Kinder weniger unter den Konflikten. Ein mündliches Verfahren soll künftig helfen, eine zügige Regelung zu finden. Dies entlastet nicht nur die Eltern. Es ermöglicht ihnen, einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen.

Gemeinsame Lösungen statt gerichtlicher Streit

Der Bundesrat möchte familienrechtliche Streitigkeiten mit Kindern künftig besser regeln. Er will die einvernehmliche Konfliktlösung stärken. Das bedeutet: Wenn Sie sich mit Ihrem Ex-Partner zusammensetzen und eine Lösung finden, wird das gefördert. Lösungen, die gemeinsam erarbeitet wurden, sind oft haltbarer. Sie sichern die Beziehung zwischen Kind und beiden Elternteilen. Deshalb wird auch der Einbezug von Experten wie Psychologen oder Sozialarbeitern wichtiger. Sie sollen die Familie unterstützen.

Ein Ansprechpartner für alle Belange

Ein grosses Problem im aktuellen System ist die Zuständigkeit. Bei unverheirateten Eltern ist oft die KESB zuständig, während bei verheirateten Eltern das Zivilgericht entscheidet. Dieser Wirrwarr ist nicht nur ineffizient. Er verwirrt auch die Betroffenen. Die geplante Reform könnte die Zuständigkeiten vereinheitlichen. Das soll alles in die Hände der Gerichte legen. Dies schafft Klarheit. Es macht den Weg durch die Instanzen einfacher.

Fazit

Die bevorstehende Reform des Schweizer Familienverfahrensrechts ist ein grosser Schritt nach vorne. Sie macht den Trennungsprozess schneller und einfacher. Sie stärkt die Eigenverantwortung der Eltern. Das Wohl der Kinder steht im Zentrum. Dies ist eine gute Nachricht für alle, die sich in einer schwierigen Situation befinden.

Dauer der Scheidung: Der Zeitplan in der Schweiz

Viele Menschen, die sich trennen, fragen sich, wie lange eine Scheidung dauert. In der Schweiz hängt die Dauer stark von der gewählten Art des Verfahrens ab. Eine einvernehmliche Scheidung ist dabei die schnellste Lösung. Wenn beide Ehepartner sich über die Trennungsfolgen einig sind, kann der Prozess sehr effizient ablaufen.

 

Wichtige Schritte für einen schnellen Abschluss

Der Schlüssel zu einem kurzen Verfahren liegt in der Scheidungskonvention. In diesem Dokument müssen Sie alle wichtigen Punkte klären. Dazu gehören die Aufteilung der Vorsorgegelder, des Vermögens und des Sorgerechts sowie die Unterhaltszahlungen. Je detaillierter diese Konvention ist, desto weniger Fragen hat das Gericht.

 

Einreichen der Klage und Warten auf den Gerichtstermin

Nachdem die Scheidungskonvention unterschrieben wurde, reichen Sie die Klage beim zuständigen Gericht ein. Das Gericht prüft die eingereichten Unterlagen auf Vollständigkeit. Die Zeit, bis Sie eine Einladung zur mündlichen Anhörung erhalten, variiert je nach Kanton. Rechnen Sie hier mit zwei bis drei Monaten.

 

Mündliche Anhörung: Eine unkomplizierte Angelegenheit

Die Anhörung ist bei einer einvernehmlichen Scheidung eine reine Formsache. Der Richter wird sicherstellen, dass Sie die Vereinbarung freiwillig getroffen haben. Ausserdem prüft er, ob die Konvention mit dem Gesetz übereinstimmt. Insbesondere bei minderjährigen Kindern achtet das Gericht sehr genau auf deren Wohl. Der Termin dauert meistens nur kurz.

 

Urteilssprechung und Rechtskraft

Nach der mündlichen Anhörung erlässt das Gericht das Urteil. Sie erhalten es per Post. Es gibt eine Rechtsmittelfrist von 30 Tagen. In dieser Zeit können Sie Einspruch erheben, falls Sie doch nicht mehr einverstanden sind. Sobald diese Frist abgelaufen ist und niemand das Urteil angefochten hat, wird die Scheidung rechtskräftig.

 

Fazit: So sparen Sie Zeit und Geld

Eine einvernehmliche Scheidung dauert im Durchschnitt vier bis sechs Monate. Die Zeit ist gut investiert. Sie sparen dadurch viel Zeit und Geld im Vergleich zu einem streitigen Verfahren. Durch die schnelle und unkomplizierte Abwicklung können Sie sich schneller wieder auf Ihre Zukunft konzentrieren.

Die Entscheidung, sich zu trennen, ist schwer. Doch die Abwicklung muss nicht kompliziert sein. In der Schweiz können Sie Ihre einvernehmliche Scheidung heute einfacher denn je online vorbereiten. Dieser Artikel zeigt Ihnen, welche Schritte Sie machen müssen, um Ihre Ehe digital zu beenden. So sparen Sie Zeit und Geld.

Was ist eine Online-Scheidung und für wen ist sie geeignet? Eine Online-Scheidung ist die digitale Abwicklung einer einvernehmlichen Scheidung. Sie richtet sich an Paare, die sich über die Folgen ihrer Trennung einig sind. Wenn Sie einen gemeinsamen Weg finden konnten, ohne vor Gericht zu streiten, ist dieses Verfahren ideal für Sie. Es vereinfacht den bürokratischen Teil der Scheidung.

Der Prozess: Wie läuft eine Online-Scheidung ab?

  1. Daten sammeln: Beginnen Sie, indem Sie alle relevanten Informationen und Vereinbarungen online erfassen. Das betrifft Finanzen, die Pensionskasse und vor allem die Regelung für die Kinder.
  2. Dokumente erstellen lassen: Basierend auf Ihren Angaben werden die notwendigen juristischen Dokumente erstellt. Dazu gehören die Scheidungskonvention (oder Scheidungsvereinbarung) und das Scheidungsbegehren. Diese Dokumente erfüllen alle juristischen Anforderungen.
  3. Unterlagen prüfen: Nehmen Sie sich Zeit, die Dokumente sorgfältig zu lesen. Stellen Sie sicher, dass alle Punkte korrekt sind.
  4. Einreichung beim Gericht: Senden Sie die unterzeichneten Dokumente an das zuständige Gericht.
  5. Anhörung: Das Gericht lädt Sie zu einer Anhörung ein. Dabei prüft der Richter, ob Sie beide die Konvention freiwillig unterschrieben haben. Auch stellt er sicher, dass die Regelungen für die Kinder fair sind.
  6. Urteil: Nach der Anhörung spricht das Gericht das Scheidungsurteil aus.

Wichtige Punkte der Scheidungskonvention Ihre Scheidungskonvention ist das Herzstück der Scheidung. Sie regelt alle Folgen der Trennung. Dazu gehören:

  • Die Aufteilung des ehelichen Vermögens
  • Die Regelung des Unterhalts für Ehepartner und Kinder (Kindesunterhalt)
  • Das Sorgerecht und die Obhut für die Kinder
  • Die Aufteilung der Pensionskassen-Guthaben
  • Das Besuchsrecht und die Ferienregelung

Fazit: Die Online-Vorbereitung einer einvernehmlichen Scheidung ist eine moderne und unkomplizierte Lösung. Sie hilft Paaren, die den Weg gemeinsam gehen wollen, den bürokratischen Aufwand zu minimieren. So können Sie sich auf das konzentrieren, was wirklich zählt: einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen.

Eine einvernehmliche Scheidung ist der einfachste Weg, um eine Ehe in der Schweiz aufzulösen. Sie sparen Zeit, Geld und vor allem Nerven. Auch wenn Sie sich schon über alles einig sind, müssen Sie eine Anhörung vor Gericht absolvieren. Dieser Schritt mag nervenaufreibend erscheinen, doch er ist schnell und unkompliziert. Wir führen Sie durch den Ablauf.

 

1. Was passiert vor der Anhörung?

 

Bevor Sie vor Gericht erscheinen, müssen Sie eine Scheidungskonvention vorbereiten. Das ist eine schriftliche Vereinbarung. Sie regelt alle wichtigen Punkte. Dazu gehören die Aufteilung der Pensionskassenguthaben und des Vermögens. Auch der Unterhalt für Ehepartner und Kinder muss festgelegt werden. Sie müssen diese Konvention zusammen mit dem Scheidungsbegehren beim zuständigen Gericht einreichen. Das Gericht prüft Ihre Unterlagen vor dem Termin.

 

2. Die Rolle des Richters bei der Anhörung

 

Die Gerichtsanhörung dient der Genehmigung Ihrer Scheidungskonvention. Der Richter hat hier eine wichtige Rolle. Er stellt Fragen und prüft, ob die Vereinbarung fair ist. Er achtet darauf, dass die Scheidung wirklich auf Ihrem freien Willen beruht. Ein besonderer Fokus liegt auf den Belangen der Kinder. Der Richter stellt sicher, dass ihre Interessen gewahrt bleiben.

 

3. Was wird besprochen?

 

Die Anhörung konzentriert sich auf die Inhalte der Scheidungskonvention. Der Richter bestätigt mit Ihnen, dass Sie die Vereinbarungen verstanden haben. Er fragt, ob es Zwang oder Druck gab. Gibt es gemeinsame Kinder, werden diese auch angehört. Das passiert aber in einem separaten Gespräch. Dabei wird geschaut, was für das Kindeswohl am besten ist.

 

4. Nach der Anhörung

 

Wenn das Gericht Ihre Scheidungskonvention genehmigt, ist die Scheidung quasi vollzogen. Das Gericht verkündet das Scheidungsurteil. Der Prozess ist in der Regel sehr kurz. Die ganze Verhandlung dauert nur etwa eine halbe Stunde. Manchmal ist sogar eine Anhörung per Videokonferenz möglich. Das macht den Prozess noch einfacher.

Fazit: Die Anhörung vor Gericht ist der letzte Schritt einer einvernehmlichen Scheidung. Sie bestätigt Ihre Vereinbarungen und sorgt für eine rechtlich einwandfreie Scheidung. Der Richter agiert als Schiedsrichter, der Ihre gemeinsam gefundene Lösung formalisiert.

1. Die Einigung finden: Alle Punkte klären

 

Der erste Schritt ist der Dialog. Sie setzen sich zusammen und besprechen alle Details Ihrer Trennung. Klären Sie, wie Sie das Sorgerecht für die Kinder regeln. Vereinbaren Sie, wer wie viel zum Unterhalt beiträgt. Und entscheiden Sie über die Verteilung Ihrer Besitztümer und des Altersguthabens. Diese Phase erfordert Offenheit und Kompromissbereitschaft.

 

2. Die Vereinbarung schriftlich festhalten

 

Wenn Sie sich einig sind, halten Sie die Ergebnisse in der sogenannten Scheidungsvereinbarung fest. Dieses Dokument ist die Grundlage für Ihre Scheidung. Es muss umfassend sein. Es regelt das Sorgerecht, den Kindesunterhalt und den Ehegattenunterhalt. Ebenso werden die güterrechtliche Auseinandersetzung und die Aufteilung der Pensionskasse geregelt.

 

3. Vorbereitung der Dokumente für das Gericht

 

Jetzt sammeln Sie die nötigen Unterlagen. Sie benötigen Ihren Familienausweis und Bescheinigungen Ihrer Pensionskassen. Diese Dokumente sind wichtig, damit das Gericht Ihre Vereinbarung prüfen kann. Das vollständige Dossier wird dann gemeinsam beim zuständigen Gericht eingereicht.

 

4. Anhörung beim Richter

 

Das Gericht wird Sie beide vorladen. Bei dieser Anhörung geht es darum, dass der Richter Ihre Scheidungsvereinbarungüberprüft. Er möchte sichergehen, dass Sie die Vereinbarung freiwillig und ohne Zwang getroffen haben. Vor allem steht das Kindeswohl im Vordergrund. Der Richter beurteilt, ob die getroffenen Regelungen fair sind. Wenn alles passt, genehmigt er die Vereinbarung.

 

5. Das finale Scheidungsurteil

 

Wenige Wochen nach dem Gerichtstermin erhalten Sie das schriftliche Scheidungsurteil. Damit ist Ihre Ehe offiziell beendet. Sie können einen klaren Schlussstrich ziehen und Ihr neues Leben beginnen.

Fazit: Die Scheidung mit gemeinsamer Vereinbarung ist der beste Weg, um Konflikte zu vermeiden. Sie behalten die Kontrolle über den Prozess und die Kosten bleiben überschaubar. Dienste wie einfache-scheidung.ch unterstützen Sie dabei, Ihre Vereinbarung korrekt zu verfassen und die Unterlagen vorzubereiten. Das macht den Prozess weniger stressig und ermöglicht Ihnen einen Neustart unter guten Bedingungen.

Was passiert bei der Trennung mit dem gemeinsamen Haus?

Im Eheschutzverfahren regelt das Gericht vorläufig, wer die Wohnung oder das Haus während der Trennungszeit bewohnen darf. Die Eigentumsverhältnisse sind in dieser Phase zweitrangig. Viel wichtiger ist, wer stärker auf die Liegenschaft angewiesen ist.

  • Kinder als zentrales Kriterium: Haben Sie gemeinsame Kinder, bekommt meist der Elternteil die Wohnung zugewiesen, der sie hauptsächlich betreut. Das Kindeswohl hat hier absolute Priorität. Es ist wichtig, den Kindern Stabilität und die gewohnte Umgebung zu erhalten.
  • Andere Interessen: Hat das Paar keine Kinder, werden weitere Kriterien abgewogen. Dazu gehören die Dauer des Wohnsitzes in der Liegenschaft, gesundheitliche Gründe oder der Bezug zu Beruf und sozialem Umfeld.

Die Zuweisung bei der Scheidung

Im Scheidungsverfahren wird das Haus endgültig aufgeteilt. Das ist der Zeitpunkt, an dem die Eigentumsform und der Güterstand entscheidend werden.

  • Alleineigentum: Gehört die Immobilie einem Partner allein (Eigengut), bleibt sie in seinem Besitz. Der andere Partner hat keinen Anspruch auf das Eigentum. Es kann aber ein befristetes Wohnrecht gewährt werden, insbesondere wenn Kinder betroffen sind.
  • Miteigentum oder Gesamteigentum: Haben beide das Haus gemeinsam erworben, sind sie Miteigentümer oder Gesamteigentümer. Das Gesetz sieht hier drei Optionen vor:
    1. Ein Partner übernimmt das Haus: Die Person, die bleiben möchte, zahlt den anderen aus. Dazu ist eine professionelle Schätzung des Verkehrswerts notwendig.
    2. Verkauf an Dritte: Das Haus wird verkauft und der Erlös, abzüglich Hypotheken und Steuern, wird aufgeteilt. Dies ist oft die einfachste und fairste Lösung.
    3. Miteigentum bleibt bestehen: Die Parteien bleiben auch nach der Scheidung gemeinsam im Grundbuch eingetragen. Dies ist selten und kann zu weiteren Konflikten führen.

Fazit:

Die Zuweisung der ehelichen Liegenschaft ist ein komplexes Thema. Im Eheschutzverfahren steht das Kindeswohl im Vordergrund. Im Scheidungsverfahren entscheiden Eigentumsform und Güterstand über die endgültige Aufteilung. Um Streit zu vermeiden und die beste Lösung zu finden, ist eine frühzeitige und professionelle Beratung unerlässlich. So können Sie die Weichen für einen fairen Neustart stellen.

Die Entscheidung, sich zu trennen, ist nie einfach. Neben den emotionalen Herausforderungen treten oft auch finanzielle Unsicherheiten auf, besonders wenn Sie während Ihrer Ehe erhebliche Beiträge in das Vermögen Ihres Partners geleistet haben. Ob es die Sanierung der gemeinsamen Wohnung, die Einzahlung in die Hypothek der Liegenschaft des anderen oder die Unterstützung eines Geschäfts war – diese Investitionen können bei einer Scheidung Fragen aufwerfen. Das Schweizer Familienrecht schützt Ihre Ansprüche. Dieser Artikel zeigt Ihnen, wie Sie Ihre finanziellen Interessen wahren können.

I. Was bedeutet Ihre Investition im Schweizer Güterrecht? In der Schweiz bildet der Güterstand die Grundlage für die Vermögensaufteilung bei einer Trennung. Der häufigste Güterstand ist die Errungenschaftsbeteiligung, bei der Eigengut und Errungenschaft klar voneinander getrennt werden.

  • Eigengut: Hierzu gehören Vermögenswerte, die Sie vor der Ehe besassen, sowie Erbschaften und Schenkungen während der Ehe.
  • Errungenschaft: Das ist alles, was Sie und Ihr Partner während der Ehe durch Arbeit oder Ertrag Ihres Eigenguts erwirtschaftet haben.

Wenn Sie nun aus Ihrem Eigengut oder Ihrer Errungenschaft in einen Vermögenswert des Partners investiert haben, der als dessen Eigengut klassifiziert ist, entsteht eine besondere güterrechtliche Situation.

II. Ihr Recht auf Ausgleich: Nennwertgarantie und Mehrwertbeteiligung Das Schweizer Zivilgesetzbuch (ZGB) schützt Investitionen eines Ehegatten in das Vermögen des anderen. Art. 206 ZGB ist hier von zentraler Bedeutung:

  • Nennwertgarantie: Diese Bestimmung stellt sicher, dass Sie den Betrag Ihrer Investition mindestens zurückerhalten, auch wenn der Wert des Vermögensgegenstandes (z.B. der Immobilie) gesunken ist. Ihr ursprünglich eingelegtes Kapital ist damit geschützt.
  • Mehrwertbeteiligung: Steigt der Wert des Vermögensgegenstandes durch Ihre Investition, sind Sie am erzielten Mehrwert beteiligt. Die Beteiligung erfolgt proportional zu Ihrem Beitrag. Wenn Sie beispielsweise 30% des Wertes einer Immobilie finanziert haben, die sich nun im Wert verdoppelt hat, haben Sie Anspruch auf 30% des Wertzuwachses, zusätzlich zu Ihrer ursprünglichen Investition.

III. Beweissicherung ist entscheidend Die Geltendmachung Ihrer Ansprüche erfordert klare Nachweise. Ohne schriftliche Vereinbarungen oder detaillierte Belege kann es schwierig sein, Ihre Investitionen im Scheidungsverfahren zu beweisen. Sorgen Sie daher frühzeitig für:

  • Bankauszüge: Dokumentieren Sie alle Überweisungen an Ihren Partner oder für gemeinsame Anschaffungen/Renovationen.
  • Rechnungen und Quittungen: Belege für Materialien, Handwerkerleistungen oder andere Ausgaben.
  • Kommunikation: E-Mails oder Nachrichten, die Absprachen bezüglich der Investitionen belegen.
  • Schriftliche Vereinbarungen: Falls vorhanden, sind Darlehensverträge oder Investitionsvereinbarungen Gold wert.

IV. Wege zur Lösung: Von der Vereinbarung bis zum Gericht Eine faire Aufteilung der Vermögenswerte ist das Ziel.

  • Mediative Ansätze: Versuchen Sie, mit Ihrem Partner eine einvernehmliche Lösung zu finden. Eine Mediation kann helfen, einen Ausgleich zu vereinbaren, der für beide Seiten akzeptabel ist.
  • Scheidungskonvention: Halten Sie alle getroffenen Vereinbarungen in einer detaillierten Scheidungskonvention fest. Diese wird dem Gericht zur Genehmigung vorgelegt und wird rechtsverbindlich.
  • Gerichtliches Verfahren: Sollte keine Einigung möglich sein, entscheidet das Gericht über die güterrechtliche Auseinandersetzung. Hierbei werden alle finanziellen Beiträge und die jeweiligen Güterstände genau geprüft.

Fazit: Ihre finanziellen Beiträge in die Ehe und in das Vermögen Ihres Partners sind wertvoll und rechtlich geschützt. Bei einer Scheidung ist es entscheidend, diese Investitionen transparent zu machen und Ihre Ansprüche gezielt geltend zu machen. Suchen Sie frühzeitig Unterstützung bei einem erfahrenen Scheidungsanwalt, um Ihre Rechte vollumfänglich zu wahren und einen finanziell sicheren Neuanfang zu ermöglichen.

Eine Scheidung stellt das Leben auf den Kopf. Neben den emotionalen Turbulenzen kommen finanzielle Fragen hinzu, insbesondere wenn einer oder beide Ehepartner selbstständig erwerbstätig sind. Die Ermittlung des Einkommens für Unterhaltsberechnungen (Kindes- und Ehegattenunterhalt) ist bei Selbstständigen oft komplexer als bei Angestellten. Wie stellt man sicher, dass das Einkommen fair und nachvollziehbar ermittelt wird? Dieser Artikel beleuchtet die Herausforderungen und zeigt, wie Gerichte in der Schweiz vorgehen, um eine gerechte Lösung zu finden.

 

Die besondere Herausforderung: Schwankende Einkünfte und betriebliche Eigenheiten

 

Angestellte haben in der Regel ein fixes Gehalt. Bei Selbstständigen hängt das Einkommen von vielen Faktoren ab: Auftragslage, Investitionen, Abschreibungen, private Entnahmen und die individuelle Unternehmensführung. Diese Dynamik macht es schwierig, ein stabiles und verlässliches Einkommen für die Unterhaltsberechnung zu bestimmen. Gerichte müssen genau hinschauen, um nicht nur das buchhalterische, sondern das tatsächlich verfügbare Einkommen zu erfassen.

 

Wie das Gericht Ihr Einkommen unter die Lupe nimmt

 

Um ein realistisches Einkommen zu ermitteln, ziehen Schweizer Gerichte verschiedene Unterlagen und Kriterien heran:

  • Jahresabschlüsse und Buchhaltung: Bilanz, Erfolgsrechnung und die detaillierte Buchführung des Unternehmens sind zentrale Dokumente. Hier wird geprüft, ob geschäftliche Ausgaben tatsächlich betriebsnotwendig sind oder ob private Lebenshaltungskosten über das Geschäft abgerechnet wurden.
  • Steuerunterlagen: Die Steuererklärungen der letzten drei bis fünf Jahre geben Aufschluss über die Einkommensentwicklung und versteuerte Gewinne. Sie sind ein wichtiger Indikator, aber nicht immer der einzige Massstab, da steuerliche Optimierungen das für den Unterhalt relevante Einkommen verzerren können.
  • Privatbezüge und Lebenshaltungskosten: Gerichte analysieren, welche Beträge der Selbstständige dem Unternehmen für private Zwecke entnommen hat und wie hoch die privaten Lebenshaltungskosten waren. Manchmal kann das Gericht auch Rückschlüsse auf ein höheres Einkommen ziehen, wenn der Lebensstandard dies nahelegt.
  • Marktgerechtes Gehalt (Fiktives Einkommen): In einigen Fällen, besonders wenn der Selbstständige sich selbst ein sehr niedriges Gehalt auszahlt oder das Unternehmen Verluste schreibt, kann das Gericht ein fiktives Einkommen anrechnen. Dies orientiert sich daran, welches Gehalt ein Angestellter mit vergleichbarer Ausbildung und Tätigkeit am Arbeitsmarkt erzielen würde.
  • Sachverständige: Bei komplexen Unternehmensstrukturen oder unklaren Finanzlagen kann das Gericht einen externen Sachverständigen beauftragen. Dieser prüft die Bücher und erstellt ein Gutachten zur Ermittlung des nachhaltigen Einkommens.

 

Worauf Selbstständige im Scheidungsverfahren achten sollten

 

  • Lückenlose Dokumentation: Führen Sie eine saubere und transparente Buchhaltung. Halten Sie alle Belege und Kontoauszüge griffbereit.
  • Klare Trennung von Privat und Geschäft: Vermeiden Sie es, private Ausgaben über das Geschäft abzurechnen. Dies schafft unnötige Diskussionen und Misstrauen.
  • Realistische Selbsteinschätzung: Seien Sie ehrlich bei der Angabe Ihrer finanziellen Verhältnisse. Versuche, das Einkommen künstlich zu mindern, werden von Gerichten in der Regel durchschaut und können negative Folgen haben.
  • Anwaltliche Begleitung: Eine frühzeitige Beratung durch einen spezialisierten Anwalt ist essenziell. Er kann Ihnen helfen, die nötigen Unterlagen aufzubereiten und Ihre Interessen optimal zu vertreten.

 

Fazit

 

Die faire Einkommensermittlung bei Selbstständigen ist ein Kernstück im Scheidungsrecht. Sie erfordert eine detaillierte Analyse und ein Verständnis für die Besonderheiten der Selbstständigkeit. Eine transparente Kommunikation und die professionelle Begleitung durch einen Anwalt sind entscheidend, um eine gerechte und nachhaltige Unterhaltsregelung zu finden, die den Bedürfnissen aller Beteiligten gerecht wird.