Das Konzept des Existenzminimums in der Schweiz verstehen
Das Konzept des Existenzminimums ist von entscheidender Bedeutung in Debatten über Menschenrechte, soziale Gerechtigkeit und Wirtschaftspolitik. Aber was umfasst es genau und wie wird es berechnet?
Was ist das Existenzminimum?
Das Existenzminimum bezeichnet den minimalen Betrag, den eine Person benötigt, um ihre Grundbedürfnisse wie Nahrung, Unterkunft und andere wesentliche Notwendigkeiten zu decken, sei es für sich selbst oder ihre Familie. Derzeit gliedern sich die Leistungen des Existenzminimums in der Schweiz wie folgt:
- 1200 Franken pro Monat für eine alleinstehende Person.
- 1350 Franken pro Monat für eine alleinstehende Person mit Kindern.
- 1700 Franken pro Monat für ein Paar mit oder ohne Kind(er).
Für Kinder variieren die Beträge je nach Alter:
- 400 Franken pro Monat für Kinder bis 10 Jahre.
- 600 Franken pro Monat für ältere Kinder.
Was umfasst das Existenzminimum?
Das Existenzminimum beschränkt sich nicht nur auf diese Grundbeträge. Es umfasst auch andere wesentliche Ausgaben wie:
- Wohn- und Heizkosten: einschliesslich Miete oder Hypothekenzahlungen.
- Krankenversicherungsprämien: die obligatorischen Beiträge für die Krankenversicherung.
- Sozialabgaben: Zahlungen für die Sozialversicherung und andere obligatorische Versicherungen.
- Unterhaltszahlungen: Beträge, die zur Unterstützung von Kindern oder eines Ehepartners nach einer Trennung gezahlt werden.
- Leasingraten für Fahrzeuge: falls ein Auto aus beruflichen oder anderen Gründen notwendig ist.
- Kinderbetreuungskosten: Kosten für die Betreuung der Kinder, sei es in einer Krippe oder bei einer Tagesmutter.
- Nicht erstattete medizinische Kosten: Gesundheitsausgaben, die nicht von der Krankenversicherung gedeckt werden.
Was ist nicht enthalten?
Es ist wichtig zu beachten, dass bestimmte Ausgaben nicht in die Berechnung des Existenzminimums einfliessen, insbesondere:
- Bestehende Schulden: Rückzahlungen von laufenden Krediten oder Schulden.
- Steuern: Steuern und Abgaben sind noch nicht in die Berechnung des Existenzminimums einbezogen, obwohl auf Bundesebene Diskussionen dazu im Gange sind.
Personen in finanziellen Schwierigkeiten müssen diese zusätzlichen Belastungen mit dem minimal zugewiesenen Betrag bewältigen, was manchmal zur Ansammlung neuer Schulden und zu grösserer finanzieller Unsicherheit führen kann.






